Nikolaus Stoppel


Nachdem Tiere schon immer zu meinem Leben gehört haben absolvierte ich zum Berufseinstieg die Zootierpflegerausbildung im Kölner Zoo. So faszinierend und reichhaltig dieser Beruf jedoch war, zog es mich danach zurück in den Norden wo ich eine Stelle im Tierheim Lübeck bekam. Hier arbeitete ich im Katzenbereich, doch zog es mich bald zu den Hunden. Dort angekommen traf ich schließlich auf Themen die mir vollkommen fremd waren. Hunde die seit Jahren ihre Zwinger bevölkerten, meist allein, viele auf ihre Problematiken reduziert, als hätten sie sonst keine Persönlichkeit, fast alle waren Langzeitinsassen. Mit meinem Backround als Zootierpfleger war das nicht vereinbar. Hunde als soziale Wesen, isoliert in Zwingern, wie sollten sie lernen sozial zu sein ohne sozialen Rahmen?

Also begann ich zu lesen, zu vergesellschaften, zu beobachten und zu lernen, kaufte mehr Bücher, überarbeitete Beschreibungen und Gesprächsführung in der Vermittlung. Als ich nicht mehr weiter kam begann ich herum zu telefonieren  und fand Kollegen, die mich wie selbstverständlich einluden bei ihnen Praktika zu machen. So kam ich zu Tino, kurz bevor der Neubau unserer Hundeanlage begann, und lernte Gruppenhaltung neu. Im Anschluss planten wir die neue Hundeanlage entsprechend und begannen neu. Größere Hundegruppen, mehr Hunde, und auch mehr Hunde mit Problem. Erneut stieß ich an meine Grenzen, und so begann ich die Hundetrainerausbildung bei Canis. 

Zeitgleich begann ich vorsichtig Hundetraining nach der Arbeit anzubieten, wahlweise für vermittelte Hunde oder solche die am Tierheim vorbei “schrammten”. 

Nach 11 Jahren Tierheim mit Spezialisierung auf problematische Hunde, dem Neuaufbau der kompletten Hunde- und Exotenanlage, entschlossen meine Frau und ich uns selbständig zu machen, kauften eine Ruine, bauten alles neu wieder auf und gründeten das Camp Küstenköter für stationäres Training und Pension. Hier leben wir mit unseren eigenen Hunden, beherbergen Hunde mit Auffälligkeiten im Aggressionsverhalten und führen sie wieder in Gesellschaft und unter Hunde und Menschen. Dazu bieten wir Einzelberatung in Sachen Aggression, Praktika und Sozialkontaktgruppen an.

Ehrenamtlich engagiere ich mich nach wie vor im Tierheim Lübeck in der Beratung und in der Vorstandsarbeit.